teisipäev, 22. aprill 2025

"Mädchen, doch im Traum wünsch mir Glück!" (frei übertragen nach Thavet Atlas' Gedicht "Tüdruk, aga unes soovi mul edu!")

 




Als wär's gestern gewesen,
als du mich verließest,
die gesäten Samen in meinem Schoß

Jetzt nur noch ein wahnsinniges Gebet in der Schwärze vor Tag:

Mädchen, doch im Traum
wünsch mir Glück –
so unermesslich der Weg vor mir
Sieh mich an –
ich bin der Mann mit dem Morgengrauen-Blick
Lächeln, Zunge hinter dem aufgeknöpften Mantel

Man führt uns zur Brust – geradeaus, keine Umwege
so viele Seelen, die nach Heldentod lechzen
Wenige Alte in Reih'n –
nur Junge und Hitzköpfe, die Menge reicht noch

Mädchen, doch im Traum:
Wünsch mir Glück –
so unermesslich der Weg vor mir
Sieh mich an –
ich bin der Mann mit dem Morgengrauen-Blick
Lächeln, Zunge hinter dem aufgeknöpften Mantel

Und lasst den Marsch dröhnen!
Spornenklirren bei allen
im Schreiten –
beim Festmahl von Ruhm und Ehre
Darum
folgen wir willig den Befehlen:
Marschieren, marschieren, verdammt!

Mädchen, doch im Traum:
Wünsch mir Glück –
so unermesslich der Weg vor mir
Sieh mich an –
ich bin der Mann mit dem Morgengrauen-Blick
Lächeln, Zunge hinter dem aufgeknöpften Mantel

Jetzt der Bleiregen so oft –
dieser wütende Guss
stürzt wie ein gestürzter Himmel – doch direkt zur Hölle

Doch wir kriechen im Dreck, Graben grabend
Herzen im Schlamm
offen pochend
Körper wälzend im Blut

Mädchen, doch im Traum:
Wünsch mir Glück –
so unermesslich der Weg vor mir
Sieh mich an –
ich bin der Mann mit nachtschwarzer Brille
schiefes Grinsen, Zunge hinter dem aufgeknöpften Mantel

Vielleicht kehr ich zurück
wenn die Wege endlich vermessen – kürzer, stummelförmig
ein verbotener Grimasse-Schnitt baumelt aus Wattjackenknopfloch


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